Als geborener Westberliner hatte man ja immer ein gespaltenes Verhältnis zum Ostteil der Stadt. Es war auch nicht so einfach von West- nach Ostberlin zu kommen. Zugegeben, umgekehrt war es noch schwieriger. Doch es gab einen kleinen Trick, indem man sich als Westberliner einen westdeutschen Reisepass besorgte.
Schon bei meinem ersten Besuch im Bezirk Prenzlauer Berg hatte mich dieser Bereich in Ostberlin sofort fotografisch in seinen Bann gezogen. Insgesamt war ich 1988 mindestens dreimal „drüben“, um zu fotografieren.
Übrigens gab es überhaupt kein Problem dort auch die Menschen abzubilden. Ich erinnere mich, dass sie sehr zugänglich waren und auch sehr gesprächsbereit und natürlich neugierig, um etwas über das Leben im „Westen“ zu erfahren.
Zu diesem Zeitpunkt hätte wohl keiner im Traum daran gedacht, dass ein Jahr später die Mauer fallen könnte.
Dadurch, dass bald die „digitale Revolution“ uns Fotografen überrollte, haben die Dias mit dem typischen Kodak-Papprahmen ein Schattendasein in meinem Keller geführt. Bis ich mich ca. 30 Jahre später entschloss alles zu scannen. Die digitalen Möglichkeiten und die Qualität des FineArt-Drucks machten es möglich aus den ursprünglichen Diapositiven Aufsichtsbilder in einer Qualität herzustellen und einen persönlichen „Look“ zu geben, wie es zum Zeitpunkt der Aufnahme undenkbar war.
Wenn man sich die marode Situation des Bezirks im Jahre 1988 vor Augen führt, kann man sich kaum vorstellen, dass dieses Viertel heutzutage zu den bevorzugten Wohngegenden in Berlin gehört, in dem betuchte Schwaben gerne 5000€ und mehr pro Quadratmeter für Eigentumswohnungen bezahlen.
MANFRED KRIEGELSTEIN / MFIAP DGPh EMDVF/g
Der 3. DVF Portfolio-Wettbewerb mit einer Gesamtzahl von 40 eingereichten Werken wurde am 14. März im Clubheim des Fotoclubs Tele Freisen unter unserer Leitung juriert. Das Juryteam, bestehend aus den Medienfachleuten Pasquale d’Angiolillo (Saarländischer Rundfunk), Melanie Mai (Saarbrücker Zeitung), Yvan Piazza EFIAP und Lucien Paulus AFIAP (beide aus Luxemburg), bewertete die Arbeiten im bewährten Rundensystem nach vorheriger Sichtung. Die Begleittexte zu jeder Einreichung wurden jeweils verlesen und die Festlegung der Rangfolge erfolgte in freier Bilddiskussion. Nach einer dritten Bewertungsrunde lagen letztendlich noch acht Arbeiten vor, von denen fünf in die Auszeichnungsränge kamen und drei als Annahmen eingestuft wurden.
Alle nicht erfolgreichen Teilnehmer erhalten mit der Rücksendung ihrer Bilder eine Mitteilung über ihr persönliches Abschneiden.
Wir danken allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für ihre Beiträge und gratulieren den erfolgreichen Autorinnen und Autoren zu ihrem Erfolg.
Franz Rudolf Klos
Wettbewerbsbeauftragter
Wolfgang Wiesen
1. Vizepräsident DVF
Die Teilnahmebedingungen können Sie sich über den nachfolgenden Link herunterladen: