Die Veranstalter schreiben zum Thema:
»Die zeitgleichen und weltweiten Krisen offenbaren uns ein langes unvorstellbares Scheitern, auch in bisher sicher geglaubten Handlungsfeldern unserer Gesellschaft. Obwohl es keinen Anspruch auf einen Normalzustand der Welt gibt, schwindet doch das Gefühl der Sicherheit für eine immer größer werdende Anzahl von Menschen: Gewohnte Sichtweisen brechen weg, Gewissheiten verschieben sich ...
Das Versprechen, alles bleibt gut, oder wird schon wieder gut werden, löst sich gerade auf und lässt sich kaum noch von der Gegenwart in die Zukunft weiterführen. Selbst Menschen, die sich bislang in ihrem Lebensraum sicher wähnten, nehmen ihren Alltag immer öfter bedroht war. Denkmuster werden hinterfragt und diskutiert – konstruktiv von Gruppen und Individuen, aber auch polarisierend von Faktenverdrehern. Alte Diskurse über eurozentrisch und postkolonial geprägte Blicke auf die Welt – im Großen und Kleinen – werden fortgeführt.
Krisenzeiten bedeuten nicht nur Verunsicherung, sondern können – trotz allem – auch Chancen aufzeigen. Potentiale werden, teils der Not geschuldet, auf allen Ebenen auf Freiräume, Neues und Weiterentwicklungen überprüft. Wird das Experiment, sich ständig neu orientieren zu müssen, jetzt zum Normalzustand? Wie kann Fotografie die enormen Veränderungen erfassen? Welche Bilder ermöglichen es uns, eine verunsicherte, diverse Welt im turbulenten und komplexen Wandel besser zu verstehen – und den offenen Ausgang des Experiments im Blick zu haben?«
Der 9. Merck-Preises der Darmstädter Tage der Fotografie richtet sich an alle Fotografen sowie Künstler, die mit dem Medium Fotografie arbeiten, als auch alle Studierende z.B. der Fachrichtungen Kunst, Design und Fotografie und Fotoassistenten. Eine eigenständige, zeitgenössische Position muß erkennbar sein.
Eine Jury aus Kuratoren, Fotografen, die teilweise auch Initiatoren der Darmstädter Tage der Fotografie sind, wählt an zwei aufeinanderfolgenden Tagen und als Ergebnis intensiver Diskussionen aus einer Vielzahl an Portfolios internationaler Künstler bis zu 10 Arbeiten aus. Die Gewinnerin oder der Gewinner des »9. Merck-Preis der Darmstädter Tage der Fotografie« wird erst am Tag der Eröffnung des Festivals von der Jury festgelegt.
Die Hängung, Umsetzung und der finale Ausstellungskontext der Arbeiten wird nochmals ausschlaggebend für die finale Entscheidung der Jury sein.
Der Jury gehören an: Alexandra Lechner (Fotografin/DTdF-Mitbegründerin/RAY-Kuratorin, BFF-Vorstand), Ute Noll (On Photography, Bildredaktion DU), Marcel Rauschkolb (Fotograf, Vorstand DTdF), Julia Reichelt (Leiterin des Kunstforum der TU), Prof. Dr. Kris Scholz (Künstler), Gregor Schuster (Fotograf/DTdF-Mitbegründer)
Einsendeschluss für die Aufsichtvorlagen ist der 15. November mit einer Fristverlängerung zum 29.11.2022 gegen Aufpreis. Eine Präsentation im Format DIN A4 ist ausreichend, maximal jedoch 30 x 40 cm. Es können ca. 10 Aufsichtsvorlagen eingereicht werden, die auf der Rückseite mit Namen und Adresse des Autors gekennzeichnet sein müssen. Eine Beschreibung der Arbeit/Serie ist beizufügen, die sowohl die gesamte Anzahl der Bilder mit endgültigen Größenangaben und der Form der Ausstellungspräsentation beinhaltet, sowie ein kurzes Exposé über die Arbeit (max. eine halbe DIN A4 Seite bzw. ca. 1.000 Zeichen). Eine Kurzbiographie über Ausbildung, Ausstellungen, Stipendien oder Publikationen ist erwünscht.
Die genauen Teilnahmebedingungen, weitere Informationen zu den Darmstädter Tagen der Fotografie und die Seite für die Bewerbung zum 9. Merck-Preis finden Sie über den nachfolgenden Link. Wolfgang Elster
zur Bewerbung Merck-Preis 2023 ...