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RANDNOTIZ

„Wenn sichAnfänger darüber beschweren,dass sie bei Fotowettbe-

werben wenig erfolgreich sind, kann man das sicherlich verstehen

– die sind halt noch nicht so weit. Interessanterweise ziehen sich

auch viele arrivierte Fotokünstler aus derWettbewerbsszene zurück

– warum? Eigentlich ist die Antwort ganz einfach,Wettbewerb be-

deutet jaVergleich – aber womit? In der Regel mit einem bestehen-

den Fundus virtueller Bilder die sich im Kopf des Juroren befinden.

Womit soll denn nun aber etwas Neues,Innovatives und Richtungs-

weisendes verglichen werden,wenn es dafür noch keine ‚Sollwerte’

gibt? Eine Qualitätsbeschränkung der meistenWettbewerbe besteht

zusätzlich in der Beschränkung auf Einzelbilder. Ein Blick in die Ka-

taloge der letzten Jahre zeigt noch ein weiteres typisches Problem

– die gegenseitige Kopie von fotografischen Erfolgsstilen.Auch das

bringt die künstlerische Fotografie verständlicherweise nicht wirklich

weiter.Um

das Handwerkszeug zu lernen,sindWettbewerbe in der

Entwicklung eines Fotografen sicherlich

sinnvoll.Ab

einer gewissen

Stufe sollte man sie aber mit der nötigen kritischen Distanz betrach-

ten und sie nicht alsAllheilmittel sehen.“

M. Kriegelstein

Im DVF-journal greift in der Rubrik „Randnotizen“ in loser Folge

Manfred Kriegelstein MFIAP DGPh relevanteThemen zur Fotografie

imAllgemeinen und zum DVF im Besonderen auf. Senden Sie uns

Ihre Meinungen (gerne auch kontroverse Betrachtungen) zu diesen

Themen bitte gleich an die Redaktion:

presse@dvf-fotografie.de

Sind Fotowettbewerbe sinnvoll?

Seite 8

DVF-journal 4 | 2017

Zur Randnotiz „Der virtuelle DVF…“ im DVF-journal 3/17.

DieterWalter EKDVF MFIAP, Direktmitglied Saarland (Auszug):

„Auch ich finde es bedauerlich, dass gerade die Deutsche Fotomeister-

schaft des DVF, neben einigen Landesschauen (der LV Saar arbeitet mit

Aufsichtsbildern), demThemenwettbewerb etc. zu einer digitalen Schau

mutiert ist. So gebe ich Manfred Kriegelstein Recht, dass der DVF hier

eine Chance vertut, sich in seiner Außenwahrnehmung bekannter zu

machen,bzw.sich von den Netzwerkbildern

abzugrenzen. Die angenommenen Bildda-

teien werden am Eröffnungstag, bestenfalls

noch am Folgetag, einem meist internen

Besucherkreis,als Beamerschau,gezeigt und

das war‘s dann (Ausnahme 2013 in St.Wen-

del). So geht die bedeutendste DVFVeran-

staltung eines Jahres an der öffentlichenWahrnehmung vorbei.

DieWahrnehmung der projizierten Bilder ist getaktet und bietet so kaum

ein individuelles Seherlebnis.Das war auch der Mangel der vergangenen

Diaschauen.Aus diesem,meinem persönlichen Grunde,empfehle ich dem

DVF auch eine Rückbesinnung auf das

Aufsichtsbild

.Sicher,drei-,vier,-

oder mehr -tausend Bilder, aufgezogen auf Passepartout sind eine enor-

me Herausforderung für dieAusrichter.Aber auch hier kann eine zeitge-

rechteAnpassung derAusrichtermodalitäten angestrebt werden.Z.B.ein

festes Ausrichterteam, an einem festen Standort, finanziell ausgestattet

(durch Beteiligungsgebühr) welches die jährliche Deutsche Meisterschaft

ausrichtet.Die Erstausstellung der Bilder (Eröffnung der DFM mit Preis-

verleihung) wird dann an diesem Standort durchgeführt.

Nach Beendigung der Erstausstellung wandern die Bilder in die Länder,

die sie z. B. im Rahmen ihrer Landesmeisterschaften, einem weiteren

Besucherkreis präsentieren können.Wenn kein Platz für alle Bilder vor-

handen ist, dann kommt halt nur ein repräsentativer Anteil in die Schau,

mindestens die Medaillen,- und

Urkundenbilder.So

sind sie eventuell das

ganze Jahr der Öffentlichkeit zugänglich.Aber es sind

Aufsichtsbilder

,

so, wie der Autor sie geschaffen hat. Die Besucher dieser Bilderausstel-

lungen können jedenfalls so lange vor einem Bild verweilen wie sie möch-

ten und haben mit Sicherheit ein nachhaltiges Seherlebnis und bewun-

dern das Niveau, welches die Mitglieder des DVF erreicht haben.“

Utz Haberland, Fotoclub derVHS Brandenburg a.d. Havel:

„Für mich gehörten schon immerAufnahme undAusgabe

zusammen.Zu

analogen Zeiten wurden von mir die papiergewordenen Aufnahmen in

der Dunkelkammer nasschemisch hergestellt.Jetzt zu digitalen Zeiten ist

bei mir die Dunkelkammer von Computer, Photoshop und Drucker

verdrängt worden.Aber das Drucken der Bilder bis DINA2 gehört bei

mir am Schluss einfach dazu,macht Spaß und rundet den Schaffensprozess

ab. Eventuell bin ich etwas altmodisch, aber ich brauche einfach etwas

zumAnfassen.So

fällt mir dann auch die Beurteilung eines Bildes leichter.“

„Der virtuelle DVF...“

Dieter Walter

DVF-FotofreundWilfried von No-

wicki ESFIAP lädt auch 2017 wieder

zu erlebnisreichen Reiseworkshops

in dieToscana (Crete-Senesi) und in

die Provence (DèpartementVauclu-

se) ein. Der Profi entführt die Teil-

nehmer in verführerische Regionen

und zu fotogenen Lavendel- und

Sonnenblumenfeldern.Infos undAnmeldung:Wilfried von Nowicki,67808

Falkenstein,Tel. 06361/6494263, E-Mail

wilfried.nowicki@kabelmail.de

Toscana,Provence mit Nowicki

Eines der Reiseziele: Località Bacco-

leno, Asciano, Italien. Foto: Nowicki

Bei 2.000 Einsendungen zumWett-

bewerb „Big Pictures“ ist Ulrich

Möller DVF,Photo-Club-Lünen e.V.,

mit seinem „Imker“ erfolgreich. Er

gehört zu den fünf Finalisten des

von Olympus und der Erlebniswelt

Fotografie Zingst ausgelobtenWett-

bewerbs für dieAusstellung im Stei-

genberger Strandhotel beim Um-

weltfotofestival „horizonte zingst“.

Siehe auch:

www.fotokunstpfad.de

Olympus Finalisten für Zingst

Mit seinem „Imker“ ist Ulrich Möller

DVF nicht nur beim „Big Pictures“

erfolgreich, sondern auch Annahme

beim DVF-Themenwettbewerb.

Die DVF-Servicestelle,Wolfgang Gorski, hat die

RETINA-Punkte

soeben

einschließlich des 21. DVF-Bundes-

Themenwettbewerbs 2016/17

„Ar-

beitswelten“ neu berechnet.Daraus ergeben sich 12 neueAuszeichnungen,

darunter als höchste ein EMDVF/s („Exzellenter Meister des DVF“ in

silber).DieAuszeichnungen werden bei der Eröffnung am 9.April 2017 in

Siegburg vergeben (siehe auch Seite 12). Hier auf einen Blick.

EMDVF/s:

GIURDANELLA, Salvatore MDVF,Direktmitglied;

RETINA – Gold:

TOLKSDORF, Harald EFIAP,Direktmitglied;

RETINA – Silber:

MOOS, Christian, BSW Fotogr. Hannover; BANDEL,

Oliver, Photo-Club-Lünen e.V.; BÜNGER, Harry AFIAP, Direktmitglied;

BUSCH,Rainer,FCTroisdorf;HANKEL,Martin EFIAP,Direktmitgl.;RUBEL-

MÜLLER,Renate,FC Sinsheim;SCHOLTZ,Gunter EFIAP,Direktmitglied;

RETINA – Bronze:

HEIN, Gerhard AFIAP,AKF Kaufbeuren; KNAPP,An-

dreas,Fotogruppe Blende 11 Saar;WAGNER,Peter,Fotogr.Blende 11 Saar.

Info:

www.dvf-fotografie.de

RETINA-Punkte aktualisiert

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