

s ist die Zeit. Die Zeit, die er sich
nimmt für seine Bilder. Und die Zeit
die er festhält in Porträts mit ihren
Spuren des Lebens. Mit seiner aktu-
ellen Fotodokumentation „Der andere Blick des
Fotografen“ schildert GerhardWeber DVFAFI-
AP, Jahrgang 1940, in ungeschönten, eindringli-
chen Porträtaufnahmen von Personen aus
Grimma, dem Muldenland und Sachsen das Le-
ben. Dabei geht er nah heran an „seine“ Men-
schen – Alte,Arme und „Originale“, Künstler,
Politiker und Geschäftsleute. Seine Porträts
entstehen nicht im Studio sondern beiVeranstal-
GW
E
Augenblicke, Lebenslinien, Denkmale
GerhardWeber AFIAP
tungen,auf der Straße,auf
dem Land.„Die Personen
kenne ich meist, sie ha-
ben Vertrauen zu mir“,
sagt der Fotograf.Bei sei-
nen Aufnahmen sucht er
denAugenblick, in denen
sich die Porträtierten öffnen.Öffnen für ehrliche
Fotos jenseits der landläufigen Schönheitsvor-
stellungen. Und zur Fototechnik verrät der
Grimmaer Diplomfotograf „Meine Porträts
wandle ich um in Schwarzweiß und versuche in
den oft zu glatten Ergebnissen der digitalen Da-
tei die analoge Fototechnik zu simulieren. Den
Fotos füge ich das Korn meiner früheren SW-
Lieblingsfilmen hinzu (ORWO NP 27 und Agfa
400).“ Mit SW-Bildern hatWeber, Gründer der
Grimmaer Fotogruppe,bereits in vielenAusstel-
lungen,wie auch bei seiner Open-Air-Fotoschau
„Lebenszeiten – Mitten auf dem Land“ 2011 in
Grimma, auf sich aufmerksam gemacht.Anläs-
slich der Eröffnung dieserAusstellung wurde ihm
der „1.Deutsche Fotopreis des DVF“ verliehen.
Der sozialdokumentarische Fotograf hat bereits
über 25 Bildbände veröffentlicht.
kht
Info:
www.weber-photodesign.deSeite 24
DVF-journal 5 | 2017