DVF-Journal 05/2023

Seite 13 DVF-journal 5 | 2023 dende Augenblick“, also der Moment des Zufalls in Fotografien, bei der Erstellung von programmierten Bildern verloren geht. Im beruflichen Bereich haben computergenerierte Bilder schon längst einen hohen Stel- lenwert errungen. Das macht Sinn, wird sicher so bleiben und sich ver- stärken.Aber gerade in der Hobby-Fotografie, wo häufig derWeg doch auch ein großerTeil des Ziels ist, scheint mir der Blick auf den Ursprung desWortes wichtig. Insbesondere bei Fotografie-Wettbewerben, die meiner Meinung nach ein „Lichtbild“ als Ursprung voraussetzen sollten, das dann aber gerne weiterbearbeitet werden darf.Trotzdem haben rei- ne KI-Bilder ihre volle Berechtigung.Aber das bitte in eigener Kategorie. Jobit Stolp,AFIAP DVF-LVV NORDMARK, Kiel DasThema künstliche Intelligenz in der Fotografie wird auch einThema im DVF werden. Bisher haben wir Fotografen nach dem analogen Zeit- alter mehr und mehr künstliche Intelligenz durch Photoshop,Lightroom etc. in Anspruch genommen. Immer war aber ein von dem jeweiligen Fotografen gemachtes Bild die Grund- lage und wurde mit Filtern und Ähnlichem verfeinert. Nun aber sollen es durch eine Maschine,auf Zuruf von Schlagwörtern generierte Bilder werden.Was hat das mit unserer Fotografie zu tun? Rein gar nichts! Die KI generiert ein Bild aber erstellt kein Foto.Wer derartiges begrüßt oder sogar in einen DVF-Wettbewerb einreicht, hat im DVF nichts verloren. Orion Dahlmann, Fotograf,Düsseldorf KI wird uns neue Bilderwelten ermöglichen, vor allem wenn man sie später mit Photoshop verbinden kann.Wer drunter zu leiden hat sind Fotografen und Illustratoren, da die KI-Bilder sehr schnell und billig er- stellt werden können und damit Geld verdient werden kann. Eine Frage aber bleibt offen:Wie sieht es mit den Copyrights aus?Wer hat das Recht am Bild?Was ist mit den Regeln des Urheberschutzes? Urheber am Bild ist ja derjenige der es erstellt hat. Beim KI Bild gibt es mehrere Beteiligte:den KI Softwareentwickler und den Nutzer der die Eingaben macht. Ich glaube, da ist noch vieles ungeklärt. Norbert Heil APSA MPSA EFIAP/bK, FIAP-Beauftragter des DVF und für internationaleAngelegenheiten, Filderstadt Die Büchse der Pandora ist nun offen,ob sie nur schlechtes enthält oder auch Chancen eröffnet,wird auch die DVF-Mitglieder beeinflussen.Lässt man es zu, riskiert man viele Mitglieder zu verlieren die damit nichts anfangen können,weil sie ihr Handwerk und somit die eigene künstlerische Leistung nicht repräsentiert se- hen. Das war schon vor 20 Jahren beim Übergang zur Digitalfotografie so.Auf der anderen Seite muss auch ein KI-Bild den Anforderungen des Motives gerecht werden, damit es als besonders wahrgenommen wird und nicht in der Banalität versinkt.Wäre es nicht spannend zu sehen, ob die KI tatsächlich bessere Bilder formt als der Mensch und wo wird der Mensch zumVerbesserer der KI? Dafür braucht es aber auch die Mit- glieder die ein Bild lesen können und den wahren Gehalt erfassen kön- nen.Sollen also dieVerbände diese Kunstform ausgrenzen? Die PSA und bald auch die FIAP haben für diese Fragen ein Ethik Gremium gebildet, um die Möglichkeiten und Chance daraus zu erörtern. Jürgen Bennoit,Clubchef FotoclubVölklingen,Völklingen KI wird ein neues Genre in der Photographie darstellen, dem man sich nicht verschließen kann. Es ist eineWeiterentwicklung im Kunstbereich. Für den DVF könnte man fürWettbewerbe eine eigene Sparte einrichten. Ein ambitionierter Fotograf wird wohl nach wie vor lieber die Kamera in die Hand nehmen um Bilder zu gestalten. Früher gabs nur die Kamera und die Dunkel- kammer um seinen Bildern die Gestaltung zu geben. Später wurde das durch die Kombi Kamera und Bildbe- arbeitung abgelöst. Heute stehen wir vor dem Schritt, dass diese KI-Möglichkeit der Bildgestaltung hinzukommt.Ich könnte mir diese drei Elementen vorstellen: Kamera, Bildbearbeitung und KI. Sie haben die Kommentare zur KI generierten „Fotografie“ gelesen. Wir halten dasThema im Blick und freuen uns auch auf Ihre Meinung dazu. Schicken Sie gerne IhrenText an: presse@dvf-fotografie.de bald fertig aus dem Rechner? Mitmachen: Ihre KI-Bilder zumThema gefragt Das DVF-Journal möchte natürlich an diesem Thema dranbleiben. Und lädt alle Fotografen ein, die sich bereits mit fotorealistischen Bil- dern die mithilfe von KI-basierten Computer- programmen entstanden sind, beschäftigt und Bildergebnisse erstellt haben,uns drei Kostpro- ben ihrer Ergebnisse zu schicken. EineAuswahl der beispielhaftesten Einsendungen soll im DVF-Journal vorgestellt werden,um die beson- deren Möglichkeiten KI-gestützt erstellter Bil- der darzustellen – und sie sollen zu unserer Meinungsbildung beitragen.Es sind alleThemen willkommen und keine sogenannten „Prompts“ (Texteingaben) vorgegeben. Eine Jury mit KI- Fachkenntnissen wird die vorbildlichsten Bilder auswählen, die dann veröffentlicht werden. Eingabe (Promts) bei diesem Bild von Robert Leitinger: futuristic samurai in cyberpunk city, painting, digital, art style. • Alle Fotografen (ob imDVF oder nicht) kön- nen max. 3 Bilddateien als JPEG-Format mit max. je 700 KB per E-Mail einreichen. Die Dateien bitte mit Namen und der laufenden Nummer benennen (z.B.: Peter_Muster_1. jpg). Mit der Einsendung sind die genauen Texteingaben (Promts) zu dem jeweiligen Bild anzugeben und zudem auch der selbst- gewählte individuelle Bildtitel. • Es sind nur Bilder zugelassen, die mit KI-Com- puterprogrammen generiert wurden. Dabei sind alle Motivbereiche von A bis Z erlaubt. • Eine Jury mit KI- und Fotofachkenntnissen wird die eindrucksvollsten Bilder auswählen die imDVF-Journal vorgestellt werden. • Einsendeschluss: 7. Mai 2023 • Einsendung: dvfjournal@dvf-fotografie.de SO MITMACHEN

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