DVF-Journal 09/2022

Seite 27 DVF-journal 9 | 2022 zerstören. Dieser Frage bin ich über Jahre fotografisch nachgegangen und das Ergebnis hat mich wirklich fasziniert:Es entsteht eine völlig neueArt der Ästhetik mit interessanten neuen Formen und faszinierenden Farben – Schimmel kann sehr kreativ sein.Aber diese neue Ästhetik ist nicht völlig unabhängig von der ursprünglichen Gestaltung der Tapete. Sie setzt sich darauf, ohne sie aber völlig zu verdecken.Dieses Zusammenspiel zwischen zen. In diesem Frühjahr entstand die Serie, „Ästhetik des Verfalls„ in der ich vertrock- nete Pflanzen-Blütenreste vor schwarzen Frühlingserwachen Der Frühling ist eine wunderbare Jahreszeit. Die Natur erwacht. Zwischen zartem Grün zeigt sich ein leises Licht. Die ganze Welt wird lebendig. Endlich – die Na- tur macht sich bereit, um sich bald in zarten Farben und schö- nen Formen stolz zu zeigen. Die Schlichtheit und Einfachheit spielt in diesen Bildern eine gro- ße Rolle, denn sie zeigt das leise Erwachen der Natur. Man ahnt nur, was entsteht. ch möchte das Verborgene sicht- bar machen, ohne zu dokumen- tieren, sondern um die geheim- nisvolle Schönheit der so verletzlichen Natur zu zeigen. Daher arbeite ich in meinen fo- tografischen Arbeiten mit dem Stilmittel der Reduktion und fein dosierter Abstraktion und ohne laute Farben. zum Beispiel barocker Blumentapete und Schimmelformationen empfinde ich als äu- ßerst spannend. Es ist als Ironie der Zeitge- schichte zu werten,dass diese Bilder in Groß- formaten wiederWände schmücken… Hintergrund ins Bild setzte, so entstand diese nachhaltige Serie. Die DVF-Bronze- medaille ging an das sechsteilige Werk „Frühlingserwachen“ von Gilbert Pinggera.

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