DVF-Journal 09/2022
Sie steht wieder einmal im „Ram- penlicht“. NachdemAnnelie Henn AFIAP beim 47. Blende-Fotowett- bewerb mit ihrem Eichhörnchen- Foto „Stayin‘ Alive“ ganz oben auf demSiegertreppchen stand, schaff- te die Fotografin des FCTele Frei- sen und Deutsche Fotomeisterin 2021 bei der DFM 2022 erneut den Gesamtsieg – u.a.mit ihren Natur- fotos – dem Eichhörnchen und ei- nem Ziesel.Wie kommt es zu die- sen Erfolgen, wie entstehen ihre Traumbilder z.B.dieser Geschöpfe? Das DVF-Journal hat nachgefragt. DFM-Meisterin 2021 & 2022 und kleine Geschöpfe Das Bildergold aus demTarnzelt Liebe Annelie, Erfolge kommen nicht von ungefähr. Dein Erfolgsrezept? Es gibt sicherlich keines, dass man in eine ein- fache Formel packen könnte.Das wichtigste ist Freude an der Fotografie und an der Natur. Daneben braucht man auch Geduld, ein gutes Auge , handwerkliche Be- herrschung der Ka- mera und nicht zu- letzt die Energie, auch einmal mor- gens sehr früh auf- zustehen. Wie entstehen Deine eindringlichen Fotos wie z.B. von den Eichhörnchen ? Ich habe einen naturnahen Garten mit Teichen, in dem Eichhörnchen, Spechte, Eidechsen und sogar eine Ringelnatter leben. DieTiere sind an meine Nähe gewöhnt und wissen, dass ich für sie keine Gefahr darstelle, ohne dass ich versu- chen würde, sie handzahm zu machen.Am Fut- terplatz habe ich ein kleinesTarnzelt aufgebaut. Dort heißt es dann die Gelegenheit abpassen. Annelie Henn AFIAP, Hoppstädten-Weiersbach (Rheinland-Pfalz), anne_henn@icloud.com Fotoclub Tele Freisen, Website www.fctf.de Ihre Technik u.a. für diese Tieraufnahmen: Canon EOS-1D X Mark III, 300 & 400mm f2,8 DFM Preisverleihung am 24.9.22, 14:00 Uhr, Kulturzentrum, 66606 Sankt Wendel. ECKDATEN Seite 10 DVF-journal 9 | 2022 Annelie Henn AFIAP in ihrem Tarnzelt vor dem Futterplatz u.a. der Eichhörnchen. Hier entstanden überaus erfolgreiche Schnappschüsse der zweimaligen Deutschen Foto- meisterin 2021 und 2022 des DVF. Bilder unten: Die kleinen Akrobaten vor der Kamera. Das benötigt viel Zeit und Geduld? So ist es – erzwingen lässt sich nichts. Für ein wirklich gutes Foto muss alles zusammenpas- sen, von derTechnik überWetter und Licht bis zur Spiellaune der kleinenAkteure.Das gelingt nicht jedenTag, aber wenn man die Natur liebt, empfindet man auch eine Sitzung ohne fotogra- fisches Ergebnis nicht als Misserfolg. Der Grund für die Eichhörnchenfotos? Es ist einfach die Freude am Leben in der Natur, die ich mitAnderen teilen möchte – momentan habe ich ein Kinderbuch inArbeit – und dieses Jahr das große Glück, dass drei junge Eichhörn- chen in meinem Garten aufwachsen;sie kennen mich und sind mir gegenüber nicht scheu.Aber die Fluchtdistanz muss gewahrt werden, damit sie nicht auf die Idee kommen, auch noch mit Katzen oder Mardern spielen zu wollen. Was sind Deine Lieblingsmotive? Vor allemWildtiere, auch wenn – oder gerade weil – sie sich nicht so planbar in Pose setzen lassen wie menschliche Modelle. Die größte Herausforderung sind Eisvögel – so klein, bunt und schnell auf der Fischjagd. Dabei ist mein Prinzip:Nichts tun,was dieTiere stressen oder sonstwie ihremWohlbefinden schaden könnte. Annelie Henn in einem ihrer Gartenteiche. Hast Du fotografische Vorbilder? Ach,Namen kann ich jetzt gar nicht nennen; es gibt viele gute Naturfotografen und faszinieren- de Fotos,bei denen man sich fragt „Wie hat der das bloß geschafft?“. Solche Bilder selber zu machen ist mein Ziel; na vielleicht ist mir das doch schon ein-, zweimal gelungen. Bitte noch drei (Erfolgs-)Tipps? Ich könnte es mir jetzt einfach machen:Erstens Geduld, zweitens Geduld, drittens Geduld.Das wäre nicht mal falsch.Aber im Ernst: Man muss die Natur nicht nur lieben,sondern sich auch in ihr auskennen und das Bild,das man machen will, schon im Kopf haben;nur auf den Zufall zu hof- fen ist zuwenig.Wer mit aller Gewalt innerhalb der nächsten Stunde ein Spitzenfoto haben will, wird es ziemlich sicher nicht bekommen.Wie heißt es doch so schön: DerWeg ist das Ziel. VORBILDLICH Schauen, warten und die richtige Gelegenheit abpassen.
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