DVF-Journal 09/2021
Seite 10 DVF-journal 9 | 2021 Nach seinem erfolgreichen Lehr- buch „Die Kunst des Sehens“ hat der Fotograf undAutor nachgelegt. In seinem soeben erschienenen brandneuen Buch „Fotografieren mit Konzept“ geht der, den DVF- Journal-Lesern bestens bekannte Manfred Kriegelstein MFIAP DGPh exemplarisch auf das thematische Arbeiten in der Fotografie ein. Die Redaktion hat ihn dazu gesprochen. Manfred Kriegelstein zu seiner Buchneuerscheinung Wege zumthematischenArbeiten Lieber Manfred,warum nach Deinem Buch aus 2017 nun das neueWerk? „Die Kunst des Sehens“ ist ein großer Erfolg. Das ist sicherlich auch zu einem großenTeil den Mitgliedern des DVF zu verdanken,die das Buch so zahlreich gekauft und weiter empfohlen haben. Ich möchte die Gelegen- heit nutzen und mich an dieser Stelle ausdrücklich dafür bedanken.Auch mein neuesWerk ist wieder von einem DVFler für DVFler. NACHGEFRAGT „Mein Buch soll dabei helfen die eigenen Ideen in konzeptionelle Bildstrecken umzusetzen.“ Was ist Kernbotschaft des Buches? Weg vom Einzelbild hin zuThemenarbeiten. An wen wendet es sich,was bringt es? Die Zielgruppe ist wieder der engagierteAma- teur – also das typische Mitglied unseresVerban- des. Das Buch soll dabei helfen eigene Ideen in konzeptionellen Bildstrecken umzusetzen. Gibt es im BuchAnregungen für eige- ne Fotokonzepte, auch für Beginner? Natürlich!Vielleicht nicht im Sinne eines Rezept- buches das eins zu eins nachgekocht wird – eher soll es Mut machen eigene Ideen zu strukturie- ren und planvoll umzusetzen. Was ist Ziel einer längerfristigen Aus- einandersetzung mit einemThema? Ich unterscheide zwischen „Jäger und Samm- ler“.Also das kurzfristige Abarbeiten eines fo- tografischenThemas,wenn es zum Beispiel nur eine einmalige Gelegenheit dazu gibt. Oder auch das Sammeln von Bildern über einen län- geren Zeitraum zu einemThema. Im Laufe der Zeit wird sich eine individuelle Handschrift des Fotografen herauskristallisieren.Und das ist das Wichtigste was man erreichen kann. Mit Ein- zelbildern funktioniert das eben nicht. Da wäre dann z.B. eine eigene Foto- ausstellung ein mögliches Ziel? EigeneAusstellungen sind in der Regel natürlich ein wichtiges Ziel für jeden der fotografiert. Unabhängig davon bieten Bildkollektionen viele weitere Möglichkeiten – eigene Fotobücher, Bildmappen, themengebundeneVorträge, usw.. Hast Du noch Kurztipps zumThema? 1. Das Buch kaufen; 2. Das Buch lesen; 3. Den Inhalt umsetzen. Danke für das Gespräch Nature in Progress Eigentlich waren für mich in den über zwei Jahrzehnten in denen ich mich in den alten Lie- genschaften rund um Berlin fotografisch rum- getrieben habe, vorzugsweise die Innenräume interessant. Seit einiger Zeit habe ich aber die Natur außerhalb der Gebäude entdeckt. Es ist schon faszinierend wie die Natur verlo- renesTerrain zurück erobert.Birken und Sträu- cher wachsen in dem Kasernenbereich der früher von den einfachen Soldaten peinlich sauber gehalten wurde.Moos statt Drill – auch irgendwie ein faszinierender Beitrag zumWelt- frieden... Fotografisch ist das übrigens nicht einfach zu lösen. Diffuses Licht und leichter Regen ist natürlich perfekt für Farben und Lichtstimmung – allerdings ist der Himmel dann meistens langweilig grau. Zumindest in Farbe. Ich habe mich entschlossen durch einen tiefen Standpunkt und längerer Brennweite den Him- mel nicht mit ins Bild zu nehmen. Das zweite Problem ist das ungeordneteWachstum – es ist eben keine Baumschule.Das liegt in der Na- tur der Sache, erschwert aber eine optimale Bildgestaltung. Sowohl vom Licht, als auch von der Vegetation ergeben der Zeitraum Spät- herbst bis Anfang Frühling die geeigneten Mo- nate für solcheArt Aufnahmen. MK Projektbeispiel aus dem neuen Buch Manfred Kriegelstein, Fotografieren mit Kon- zept – Thematisches Arbeiten in der Fotografie 248 Seiten, komplett in Farbe, Festeinband, 36,90 Euro, kostenloser Versand, dpunkt.verlag, ISBN 978-3-86490-802-6 (Print) Die Aufnahmen entstanden an einem regneri- schen Novembertag mit der Olympus OM-D E-M1 Mark III mit M.Zuiko Digital ED 12-100mm – vom Stativ. Tipp: Regentropfen auf der Frontlinse schaden zwar nicht dem Objektiv, aber dem Bild.
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