DVF-Journal 07-08/2021
Seite 8 DVF-journal 7-8 | 2021 Fotoclubs –Austausch so angesagt wie nie! Photoclubs – einWachstumsmarkt,Clubmitglieder sind Meinungsbildner undVorbild in Sachen Foto, Jahrgänge über 40 nehmen zu – so eine frü- here Studie.Und heute? Nach aktueller Einschätzung,nach wie vor reges Leben in den Clubs, trotz oder gerade wegen Smartphone & Co., der Internet-Fotowelt und online Fotowettbewerbe,ist der Fotoclub so mo- dern,cool und bedeutend wie nie,ist nach wie vor gesellschaftliche Heimat für Fotoenthusiasten und die es werden wollen – vermehrt mit jüngeren und jungen Mitglieder.Das persönlicheTreffen,der direkteAustausch,das kreativeTun und u.a.die Erfolgserlebnisse mit eigenen Bildern sind Grün- de in einem Club zu sein.Das DVF-Journal hat nachgefragt:Was bedeutet für Dich persönlich der Fotoclub, was die Präsenz-Treffen imVerein? Anna-Lena Kockmann (17 Jahre), Ochtruper Lichtmaler „Mir sind die persönlichen Treffen mit den Lichtmalern sehr wichtig, da man so in den kreativen Austausch miteinander kommt. Man sieht die Ergebnisse der anderen und hört die Geschichten dahinter und bekommt Feedback zu seinen eigenen Bildern,was sehr motiviert. DieTreffen können einen immer wieder aus einem kreativen Loch ziehen“. www.kunsttraeume.com/Ochtruper-Lichtmaler Paul-Richard Kaufmann (19 Jahre), Fotoclub Obersulm e.V. „Für mich persönlich bedeutet ein Präsenz- Treffen im Fotoclub in erster Linie ein Aus- tausch mit den erfahrenen Mitgliedern. Nur durch Kritik und Verbesserungsvorschläge kann man sich steigern. Im Club kann man sich über interessante Motive,Spots und Ka- meratechnik austauschen.In Online-Meetings ist hierfür meist kein Platz und die zwischenmenschliche Kommunikation ist eindeutig nicht dassel- be wie bei einem Präsenztreffen. Zudem kann man bei Exkursionen ge- meinsammit anderen Mitgliedern spannende Motive entdecken und sich direkt vor Ort untereinander helfen“. www.fotoclub-obersulm.de Jannik Scheer (26 Jahre), DVF-Jugendbeauftragter,Saarbrücken „Nach nunmehr einem Jahr Fotoclub-Treffen virtueller Art merkt man, dass die Luft lang- sam raus ist. Die virtuelle Komponente – in Form vonVideokonferenzen um Fotos, Fo- totechnik und Bildbearbeitung zu bespre- chen – hat unser fotografisches Bedürfnis monatelang überWasser gehalten aber wohl nie vollends gestillt.Ich freue mich schon sehr darauf, wieder gemeinschaftlich loszuziehen, wieder Kameras in der Hand zu halten, Motive direkt am Kameradisplay zu zeigen,zu diskutieren und vorallem Hilfestellung vor Ort und amObjekt leisten zu können.In Präsenz herrscht einfach eine bessereArt der Kom- munikation und desAustauschs.“ jannik.scheer@dvf-fotografie.de Pauline Zachmann (14 Jahre), AG Foto Gymnasium Klotzsche „Seit der 7.Klasse besuche ich die AG Foto unseres Gymnasium Klotz- sche in Dresden. Schon seit längerer Zeit interessiere ich mich für die Lesermei nung Fotografie,insbesondere für Makrofotografie. Ich liebe es, besondere Strukturen und De- tails bildnerisch festzuhalten. Die AG Foto bedeutet für mich Spaß an der Fotografie und der Austausch mit Gleichgesinnten be- reichert mich und mein Hobby sehr.DieAG Foto und deren Leiter*innen sind sehr erfah- rene Fotografen, die mir persönlich stets guteAnregungen zumAufbau der Fotos und zur technischen Umsetzung meiner Ideen geben. Fachliche Informationen im Spektrum der Optik nehme ich immer gern auf und versuche diese umzusetzen. Durch mei- nen individuellen Lernprozess konnte ich bereits erfolgreich an einigen Wettbewerben teilnehmen“. www.exploto.de/ag-foto Renja Laskowski EFIAP/b (69 Jahre), Fotofreunde Meerbusch „Die rege Beschäftigung rund ums gute Bild in unserem Fotoclub bringt uns sehr viel.Be- sonders wichtig für mich sind die Bildbespre- chungen bei denen die Prints – also die selbst ausgedruckten Bilder – vor einem ausliegen und man die nicht nur am Monitor betrach- ten muss.Neben der Fotografie sind bei uns auch andere ganz alltägliche Themen von Bedeutung und der persönliche Austausch, bei dem wir private Sorgen und Freuden teilen, macht unserenVerein von Gleichge- sinnten in besondererWeise aus.“ fotofreunde-meerbusch.de RANDNOTIZ „Fotografieren für unsAmateure bedeutet Rumfahren, neue Gegen- den erforschen, sich in der Gruppe treffen. Doch genau das darf derzeitig aus Gründen des Selbstschutzes und der Solidarität leider nicht in der üblichen Form stattfinden. Zahlrei- che Fotoclubs haben zumTeil sehr phantasievol- le alternative Begegnungsmöglichkeiten, mei- stens online,entwickelt,damit die Kontakte nicht einschlafen. Und dann haben wir ja noch die unzähligen Fotoforen, in denen sich ebenfalls Gleichgesinnte treffen,um über ihr gemeinsames Hobby zu diskutieren, sich gegenseitig zu helfen, sich weiterzuent- wickeln. Schöne vernetzteWelt.Könnte man meinen.Doch die Rea- lität sieht leider meistens anders aus. In nahezu allen Foren bildet sich nach ein paarWochen das Dutzend der meinungsmachenden (ausschließlich männlichen) Platzhirsche heraus, die gnadenlos in aggressivemTon jede/n Andersdenkende/n, der/die nicht in den Ju- belchor einstimmt, wegbeißen. Die anderen sind still oder stimmen mit ihren albernen Likes zu.Wie in allen gesellschaftlichen (a)sozialen Netzwerken werden die Umgangsformen aggressiver und verletzen- der. Und das Schlimme ist, dass man sich anstecken lässt. Das mag mit derAnonymität des Internets zusammenhängen.Da werden Sät- ze und Beleidigungen geschrieben,die niemals von denselben Leuten amTisch geäußert würden. Muss dass denn sein? Müssen wir denn an der Tastatur die Sau rauslassen (Sorry!), bloß weil wir anonym schreiben und nicht sofort eine Ohrfeige vom Gegenüber erhalten? Unsere Mütter würden sich im Grab umdrehen,wenn sie das mitbe- kämen.Von Kant ganz zu schweigen.“ Hartmut Faustmann Die „Randnotiz“ im DVF-journal greift „Foto“-Nachdenkliches auf und soll gerne zur Diskussion anregen. Ihre Meinung willkommen – oder auch Ihre Notiz am Rande: presse@dvf-fotografie.de Nur wir sind... ...verantwortlich
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