DVF-Journal 05/2020
Seite 8 DVF-journal 5 | 2020 Seit 1946 gehört die Aufmerksamkeit der Familie Halbe den perfekten Rahmenbedingungen für nicht zuletzt den Fotografien. Kurz vor Redak- tionschluss trifft die Meldung ein, wie sich der Rahmenhersteller Halbe auf die derzeitige Situation spontan eingestellt hat:„In Zeiten der Coro- na-Krise nutzt Halbe sein Know-how und die Fertigungstechnologie seit ein paar Tagen dazu, um die Hygiene und Sicherheit bei der Begegnung von Menschen im öffentlichen Raum zu erhöhen: Praktisch über Nacht wurde ein funktioneller Spuckschutz entwickelt.“ David Halbe,geschäfts- führender Gesellschafter, kam morgens beim Frühstück die Idee: Ein Bilderglas ohne Rahmen zumAufstellen sollte es sein.Mit Ständer,mobil und sicher für die freie Platzierung vor Ort, in verschiedenen Größen je nach örtlichen Gegebenheiten.Eines der Ziele im Kampf gegen Corona: „Abstand“ an Theken und Tresen mit direktem Personenkontakt – für einen Schutz gegen Tröpfcheninfektion. Die Aufgaben imTeam wurden verteilt und innerhalb eines Tages stand die Lösung im wahrsten Sinne desWortes auf demTisch. Zwei seitliche Ständer aus Aluminium oder Stahlblech gefertigt, alternativ eine zweite Variante mit Ständern aus Leichtschaum.Gleich liefen die Maschinen in der Herrenwiese in Kirchen u.a. für die Spuckschutz-Varianten von 50 bis 100 cm Breite. Die ersten Kunden waren voll des Lobes und neben den Kontakten zu Ärzten und Kliniken haben sich Gespräche mit Krisenstäben ergeben. Für die Stadt Duisburg wurden jetzt Gesichtsschutz-Visiere gefertigt, um örtliche Praxen und Kliniken auszustatten.Tolle Idee eines Unternehmens aus der Foto- und Imagingbranche. Info: www.halbe-rahmen.de kht Bilderglas in der Corona-Krise Der Spuckschutz trennt Personen physisch voneinander und ermöglicht das Übergeben von Waren mittels Durchreiche. Foto: Halbe-Rahmen Das tut uns allen weh.Wegen der Corona-Pandemie mussten die 22. Fürstenfelder Naturfototage 2020 nach einjährigerVorarbeit von Udo Höcke und Mara Fuhrmann leider am 10. März abgesagt werden.Ver- schoben auf den 22.-25.April 2021.Normal wandern die Siegerbilder der „Glanzlichter“ durch die Naturkunde-Museen und Naturschutz-Zentren. Doch diese sind ja jetzt auch geschlossen.ZweiTage lang sind die beiden Veranstalter durch die Bundesländer gefahren, um vier Glanzlichter- Ausstellungen zurück zu holen.Man hat keineWorte,wie schade.Kleiner Trost;Alle Bilder mit Infos gibt es aber als Buch „Glanzlichter 2020“.Auf 136 Seiten sind die Geschichten zum jeweiligen Bild nachzulesen. Und dieses Buch kann ab sofort im Online-Shop bestellt werden.DieAuslie- ferung erfolgt ab dem 27.April und dieAutoren erhalten es automatisch. Aktuelle Infos und die Siegergalerie unter: www.glanzlichter.com kht Glanzlichter 2020 nur als Buch Geschichten hinter... ...dem Bild Die „Bananenblüte“ von GerdWetzels,Fo- tokreis Rhönklub Münnerstadt, leuchtete bei den Annahmen der DFM 2019 hervor und landete auf den Frühlingstitel des DVF- journals 5/20.Wie ist die Geschichte? Der Autor:„Hochsommer,nach 20 Jahren wie- der zurück in meiner Studentenstadt Mün- ster/Westfalen, wo ich Biologie studierte. Natürlich habe ich meine ehemaligen Ar- beitsstätten besucht, so auch den botanischen Garten direkt hinter dem Schloss.Nach einer Stunde imTropenhaus,bereits völlig durch- schwitzt und eigentlich nur noch raus aus der schwülen Hitze, ent- deckte ich diese phantastische Bananenblüte, – oder besser diesen Blütenstand.Auch wenn mir dasWasser ununterbrochen auf Kame- ra und Objektiv tropfte, meine Augen brannten und die Brille ver- schmiert war – auf solch ein Motiv konnte ich unmöglich verzichten. Wieder zurück in Unterfranken ging es an die Bildnachbearbeitung, – für mich immer der weitaus größteArbeitsanteil bei der gesamten Bilderstellung.Wegen des kleinen 1/2,33 Zoll Bildsensors ist der Bildhintergrund häufig viel zu strukturiert,hier hilft nurVordergrund sauber ausschneiden und das ‚Gemüse’ im Hintergrund richtig weich zeichnen,so dass nichts mehr vom tatsächlichen Motiv ablenken kann. Anschließend Farbigkeit und Kontrast schön knackig, – aber immer realistisch bleiben,dann den finalen Bildausschnitt und die endgültige Motivschärfe,– et voilà.“ Und dieTechnik? „Panasonic DMC-FZ300, 12 Mio.Pixel,1/100s,Blende 2,8,Brennweite (35mm Film) von 44 mm bei ISO 100.“ (siehe auch Bildbeitrag auf Seite 28) kht „Echte“ Fotografie... ...beim DVF-Bundesthemenwettbewerb“ wünscht sich Peter Kniep: „Seit vielen Jahren bin ich DVF-Mitglied, gehöre der BSW Fotogruppe Essen an und war oft eingebunden als Juror auf DVF-Landesebene und alsWettbewerbsteilnehmer.Weiß also die Bedeutung vonWettbewerben einzuordnen. Ich finde Composings und extreme Photoshop-Manipulationen – wenn berechtigt – abso- lut okay.Was mir nicht gefällt ist, wennWettbewerbe die nach ‚echter‘ Fotografie ‚rufen‘ wie unser DVF- Bundesthemenwettbewerb ‚Leben in Deutschland – Fankultur etc.‘, nicht als Chance begriffen werden, für ‚reine‘ Livefotografie auszuschreiben.Muss denn wirk- lich jedesWettbewerbsbild manipuliert werden? Ich gönne allen ihren Erfolg, finde aber die Bildeingriffe an dieser Stelle unnütz.“ Peter Kniep MEINUNGEN Ihre Meinung bitte an die Redaktion: presse@dvf-fotografie.de Das Bild zählt, nicht derWeg... ...das meint z.B.WolfgangWiesen MDVF MFIAP zumThema: „Diese Meinung kann ich nicht teilen.Was sind ‚echte‘ Fotos?Weshalb sollte man die Möglichkeiten der Bildbearbeitung – welche ja fantastisch sind – nicht nutzen? DieseAnsichten sind meiner Meinung nach veraltet und überholt. Selbstverständlich kann man aber einenWettbewerb aus- schreiben der nur ‚nicht bearbeitete‘ Fotos zulässt – aber wer will das dann überprüfen? Für mich zählt das Bild – nicht derWeg dazu.Abbilder sind in der schnellen Reportagefotografie OK – künstlerische Fotogra- fie sollte aber ein anderes Niveau anstreben.“ WolfgangWiesen
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