DVF-Journal 12/2019

ür Norbert Weber ist die Fotografie kein Medium zur Schaffung einfacher Abbilder und seineArbeiten sind nicht gleichzusetzen mit oberflächlichen äu- ßeren Realitäten.Vielmehr gelingt es ihm durch den Einsatz unterschiedlicher Techniken objek- tive äußere und subjektive innere Sichtweisen zu neuen autonomen Bildwirklichkeiten zu ver- schmelzen.Nicht die Kamera bestimmt das Bild, sondern sein persönlicher Seh- und Erlebnisvor- gang.NorbertWebers Fotografie-Maxime lautet: „Höre auf, bei der Produktion eines Bildes die sichtbareWirklichkeit interpretieren zu wollen und versuche stattdessen, ein Bild entstehen zu lassen, auf dem die Sichtbarkeit zu einer eigen- ständigen Form des Seins wird.Der Künstler soll nicht mehr sekundäre, auf die sichtbareWirk- lichkeit bezugnehmende Gebilde schaffen, son- dern soll die sichtbare Wirklichkeit um ein nur sichtbares Phänomen bereichern, das ohne seine künstlerische Tä- tigkeit nicht vorhanden wäre.“ Norbert verfolgt diese für viele von uns wohl ungewohnte Philosophie von Fotografie schon seit vielen Jahren, angefangen von künst- lerischen Analogarbeiten im Labor – wie die hier vorgestellten Bildbeispiele – bis hin zur Nutzung neuer digitaler Techniken. Mit seiner F NorbertWeber AFIAP Äußere und innere Sichtweisen Seite 26 DVF-journal 12 | 2019 NW Phase One Kamera und einem schweren Stativ erarbeitet er regelrecht seine Aufnahmen. Er arbeitet langsam und auch bei der Bildbearbei- tung am Computer ungemein präzise und krea- tiv.Wohl nur wenige Fotografen investieren so vielAufwand in die Komposition eines einzigen Bildes, weshalb seine großformatigen Prints in jeder Hinsicht eine erstaunliche künstlerische Qualität und Perfektion aufzeigen.Wir gratu- lieren NorbertWeber herzlich zu seinem 80. Geburtstag und wünschen ihm weiterhin Ge- sundheit und viel schöpferische Schaffenskraft für seine fotografischenArbeiten,mit denen er sich auch in Zukunft erfolgreich bei DVF-Wett- bewerben beteiligen möge. WolfgangWiesen Info: www.kuenstlergruppe-untere-saar.com „Handzeichen“