DVF-Journal 09/2019

Seite 8 DVF-journal 9 | 2019 Geschichten hinter... ...dem Bild Sie stand ursprünglich als Foto- modell auf der anderen Seite der Kamera,bis sie Freude dar- an fand,Bilder selbst zu kompo- nieren. Mit Erfolg. Obwohl die DVF-Fotografin Doreen Schött- ker aus Minden erst 2016 die Kamera in die Hand nahm, ge- langen ihr Erfolge bei der DVF- LaFo Westfalen und bei der Deutschen Fotomeisterschaft 2019 mit einer Urkunde. Ihr Porträtfoto „Durchblick“ in Schwarzweiß gehört auch zu den Bildern,mit der sich dieAu- torin an der DFM beteiligte und landete damit gleich auf die Seite 1 dieser DVF-journal Ausgabe. Das DVF-Mitglied im „Foto ForumMinden“ erzählt ihre Geschichte hinter dem Bild: „Mein ‚Durchblick’ zeigt das Modell Sophie und war bisher nur in der Ausstellung ‚Photo Art – Bauhaus Spuren’ 2018 in der Glashütte Gernheim zu sehen. Ich arbeite nur mitAvailable Light und zum überwiegendenTeil entstehen meine Porträts in meinemWohn- zimmer. Eine riesige Fensterfront bietet mir das perfekte Licht dafür. Die Idee hinter dem Bild war, die wunderschönen Sommersprossen von Sophie zu zeigen, ohne sie in der Bildbearbeitung künstlich zu verstärken.Es kam also nur ein CloseUp in Frage.Da uns das ‚zweiäu- gige’ Porträt nicht spannend genug war,musste ein Blickfang her.Sophie verdeckte ein Auge mit ihrer Hand. Fertig war unser Bild.“ Und was sagt das Modell? „Ich fühle mich pudelwohl vor ihrer Kamera. Die Beziehung zwischen Fotograf und Modell spiegelt sich immer in den Fotos wieder.“ Und dieTechnik? Olympus OMD E-M1,Objektiv Leica Nocticron 42,5 mm, Blende 1.2, ISO 100, 1/640. kht Bild unter Beschuss Unser FIAP-Mann des DVF und 1.VizeWolfgangWiesen freute sich das Ergebnis der 28. FIAP Color Biennale 2019 u.a. auf der DVF facebook Seite bekannt zu geben. Immerhin Platz 8 für den DVF in der Sparte Farbpapierbild-Kollek- tion (bei 32 Nationen) und eine von drei ver- gebenen FIAP-Urkun- den erhielt als der er- folgreichste Deutsche Heinz Peks, Fotokreis Schwanfeld, für seinen „Müllplatz in Kalkutta“. Das kritische Bild zeigt Menschen und wüh- lende Schweine in den Abfallresten.Eine beeindruckendeAufnahme,die zumNachdenken zwingt und Kommentare auf facebook wie diese (hier teilw.auszugsweise) bekam. Yvette Bruksch meint:„So ein Foto,in diesen Breiten ist schnell gemacht, zu Hunderten vorhanden für den,der Indien erlebt hat.Es anzubieten um dafür Preise zu gewinnen,ist...für diese Menschen menschenverachtend.“ Jerry-Louis Ruff schreibt: „Im Grunde genommen bin ich derselben Mei- nung, aber wenn man einen Pranger aufstellt, dann sollte man auch den Ausrichter und die Juroren mit ins Boot nehmen... Der Fotograf hat es angeboten, derAusrichter hat es angenommen und die Juroren haben es prämiert.“ Der Bildautor Heinz Peks hat darauf seine Erklärung gegeben: „Als ich diese indischen Frauen mit ihren Kindern, die schwächsten der indischen Gesellschaft, auf diesem riesigen Müllplatz gemeinsam mit den Schweinen nach allemVerwertbaren suchen sah und es war nicht das erste Mal,war ich sehr erschüttert.Warum dieseAufnahmen verschwei- gen, weil es uns doch gar nicht berührt, es uns so gut geht oder es uns eigentlich gar nichts angeht.Mit dieserAufnahme möchte ich uns allen nur ein bisschen dieAugen öffnen und auf diese liebenswerten Menschen mit ihrem Schicksal aufmerksam machen. Zwei Drittel aller Inder leben in bitterer Armut. Ist das gut so?“ Yvette Bruksch meint nochmal: „Genau, veröffentlichen um wach zu rütteln,aber nicht um damit Preise zu gewin- nen.“ Und Heinz Peks: „Der Preis ist eine DINA4 Urkunde aus Karton und dafür gibt es einen Händedruck. Hätte es dafür einen Geldpreis ge- geben,wäre der gesamte Betrag bereits als Spende nach Indien unterwegs. Ich kann nur betonen,ich bin froh,dass einige dieses Bild sehen können.“ Es wäre nur zu schade,wenn sich unsere Fotografen/innen durch diese und ähnliche Diskussionen davon abhielten ließen, auch kritische und berührende Bilder zu Fotowettbewerben einzureichen. kht Urkunde bei der 28. FIAP Color Biennale 2019 in Spanien: „Müllplatz in Kalkutta“ von Heinz Peks. Vom 6.9.-25.11.19 präsentiert Dr. Christa Oppenheimer DVF, BSW-Fo- togruppe Frankf./M., ihren Blick auf Edinburgh in 36 Bildern mit histori- schen Zielen sowieAlltagsszenen (siehe Beispielbilder).Vernissage: Fr.,6.9., 18:00 Uhr, Stadtteilbibliothek Frankfurt-Griesheim,Schwarzerlenweg 57. Spotlights auf Edinburgh KOMMENTARE Das Ausloten von Grenzen ist immanenter Bestandteil von Fotokunst. Die 11.Wiesbadener Fototage unter demMotto „Grenzgang Fotokunst“ vom 17.August bis 1.September bei freiem Eintritt machen dies nun selbst mit 12 vielschichtigen fotografischen Positio- nen zumThema. Zu 5 verschiedenenAusstel- lungsorten wird einge- laden, die Grenzgänge in über 57Werken zu entdecken. Die Eröff- nung der Fototage ist am 17.8.um 20:00 Uhr im KunsthausWiesbaden. Öffnungszeiten (17.8.-1.9.) anWochenenden: Fr. Sa. und So. 13:00 bis 18:00 Uhr. Info: www.wiesbadener-fototage.de DasAusloten der Fotogrenzen Aufnahme mit Schlitzkamera, die einen ganzen Zeitablauf verdichtet zu einem zweidimensiona- len Bild. Foto: Künstlerpaar Koschies Fotos: Dr. Christa Oppenheimer BESTELLEN Passport mit Porträt Fotofreunde fragen oft bei der DVF- Servicestelle dem DVF-Fotoausweis mit eigenem Porträt. Mailen Sie dazu gleich Ihr Porträtfoto an E-Mail: mitgliederverwaltung@ dvf-fotografie.de Preis: 10,- Euro (15,- Euro inkl. Schlüsselband).

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