DVF-Journal 09/2019

ie lassen sich bei 100.000 Aufnahmen, die der DVF- Fotograf gemacht hat, die Menschen und die Kultur des Landes auf diesen Seiten schildern.So bleibt nur ein enger Blick auf das Schaffen des Foto- künstlers Karl Röser, Jahrgang 1952, der acht Jahre lang in Japan gelebt hat.Wie kaum ein anderer lernte das Mitglied der „fotogruppe bickenbach“ die Menschen und die Kultur des Landes kennen und schätzen.Die für Europäer exotisch wirkende Umgebung und das allgegen- wärtige Nebeneinander alter und neuer Kultu- relemente brachten ihn dazu, die Kamera stän- dig mit sich zu führen und das „alltägliche Ungewöhnliche“ festzu- halten.„In meinen Fotos wollte ich die eigene Überraschung darüber dokumentieren, wie fremdartig beispielswei- se ein Ringkampf nach den Jahrtausende alten Regeln des Sumo inmit- ten einer modernen Metropole erscheint“, erklärt der Lichtbildner. „Andererseits wirken die Zeremonien aus der japanischen Religion ‚Shinto’ auf den christlich sozialisierten Ausländer vertraut.“ Das einzig- artige Kirschblütenfest „Sakura“,die hochsom- merlichen Feuerwerke „Hanabi“ und die tradi- tionelle japanische Kleidung sind weitere Themen, an denen sich sein Erstaunen und seine Bewunderung in der Bildaussage äußern. Nach seiner Pensionierung und der Rückkehr nach Deutschland widmet sich Röser dem Dia- log zwischen beiden Kulturkreisen,z.B.mit den Mitteln der Fotografie. Gemeinsam mitVolker Frenzel MFIAP DGPh hat er soeben ein Buch mit Straßenfotografien über die japanische Hauptstadt unter demTitel „Meeting Tokyo“ herausgegeben. Ein Blick ins Buch unter: https://blog.karlroeser.com/?page_id=1659 Und ein Blick auf weitereArbeiten unter: https://karlroeser.zenfolio.com/public kht W Karl Röser Sumo, Sake und Sakura Seite 26 DVF-journal 9 | 2019 KR „Der Kampf zweier Sumotori ist oft in Sekunden entschieden, nachdem sich die Kämpfer zuvor in einer streng vorgegebenen Zeremonie auf das Kräftemessen vorbereitet haben. Erstaunlich: Die meisten erfolgreichen heutigen Sumotori stammen nicht aus Japan, sondern aus der Mongolei.“